Gestern abend landete ich zufällig erstmals in einer Kochsendung: Alfredissimo mit dem guten alten Biolek. Es war einfach nicht zu glauben. Surrealer als mein Lieblingsfilm „themroc“ von Claude Farraldo mit Michel Piccoli. Da standen Alfred und sein Mitkoch, der in Tieftrance ein Risotto umrührte und dabei schlesische Ureinwohner channelte, babbelten über Gott und die Welt, durchbrochen von einem „Sehr schön“ beim Testen des Koch- bzw. Essweines. Man verstand sich, war einer Meinung und alles war gut.
Soviel heile Welt am Sonntag Abend war fast zu viel – der Reihe nach stellten meine Gehirnzellen ihre Arbeit und Existenz ein. Dagegen sind die Waltons die reinste Tagesschau. Und ich brauchte drei Teller Rotkraut mit Schupfnudeln, Sojawürsten und Dijon-Senf plus zwei Viertele Dornfelder, um wieder normale Konversation betreiben zu können.
Es soll mir eine Lehre sein.