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Autorentypen

Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter. Logisch. Deshalb findet man auch in der Welt der Autoren sehr unterschiedliche Typen. Vom Blogger über den Recherchefreak bis hin zum absoluten Technikverweigerer gibt es so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann.

Mich hat interessiert, wie die verschiedenen Autorentypen so arbeiten. Also was sie zum Schreiben benutzen und wie sie zu ihrem Ziel kommen einen Text auf´s Papier oder den Bildschirm zu bringen. Bei meiner Recherchearbeit habe ich einige Bekannte und Freunde besucht und ihren Stil und ihre Macken genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist aufschlussreich und belustigend zu gleich. Aber lest selbst. Vielleicht erkennt ihr euch ja in einem der Autorentypen…

Der Blogger

Der Blogger ist in der Regel ein sehr moderner Mensch. Er interessiert sich für die neueste Technik und will immer up-to-date sein. Auf seinem Schreibtisch muss man nicht lange nach Smartphone und Tablet suchen. Diese Geräte sind beim Blogger vollgestopft mit mehr oder weniger nützlichen Apps und liegen immer in greifbarer Nähe. Notizen landen bei Evernote und die Aufgaben werden in die Wunderlist gepackt. Facebook, Twitter und Co. gehören zum Blogger wie der Pfarrer zur Kirche. Schließlich ist Kommunikation für diesen Charakter das A und O. Außerdem sind Blogger kreativ, spontan und clever – in der Regel. Stift und Papier nutzt der Blogger eher selten. Aber auch solch ein Blogger wurde schon gesichtet.

Ist der Blogger erst in Fahrt muss die Tastatur einiges aushalten. Sprudelnde Gedanken werden natürlich blind mit dem 10-Fingersystem abgetippt und nebenbei checkt der Blogger noch schnell die letzten Mails und twittert einen Kommentar zu Mark Zuckerbergs Börsengang mit Facebook. Nach Feierabend sitzt er mit dem Notebook auf der Couch und surft bis in die Nacht. Der Blogger überlegt nicht lange er macht einfach – mal mehr, mal weniger gut.

Der klassische Internet- und Technikverweigerer

Das Gegenteil zum Blogger dürfte wohl der klassische Internet- und Technikverweigerer sein. Apple ist für ihn eine Frucht und für ein 10-Finger System interessiert er sich auch nicht. Dieser Autorentyp setzt eher auf traditionelles Handwerkszeug. Neben einem ordentlichen Block (nicht Blog) braucht er mehrere Bleistifte, Radiergummis, Spitzer und je nach dem Kugelschreiber. Ganz extreme Fälle schreiben sogar mit einer Schreibfeder und Tinte. Der Technikverweigerer schwört auf die Vorteile von Tinte und ist von der individuellen Schrift begeistert. Leider kann das aber auch zu einer verschnörkelter Schreibweise führen, die wiederum einen enormen Zeitaufwand mit sich bringt.

Da sich der klassische Internet- und Technikverweigerer auch nicht sonderlich für Computer und damit für praktische Software interessiert, speichert er seine Texte nicht als Dokument ab, sondern bewahrt sie in hochwertigen Mappen und Ablagefächern auf. Natürlich handelt es sich dabei um den Extremfall. Etwas modernere Autorentypen nutzen zwar einen Computer, weigern sich aber diese geschriebenen Werke nur abzuspeichern. Sorgfältig wird alles ausgedruckt und in Ordner abgeheftet. Datensicherung quasi. Die besten Texte werden in aufwändigen Präsentationsmappen aufbewahrt. Sein Schreibtisch ist bestens organisiert und aufgeräumt.

Der Schmierpapiertyp

Der Schmierpapiertyp ist chaotisch und unorganisiert. Er braucht zum Arbeiten viel Papier, Stifte, Büroklammern, Tesa und natürlich einen Computer oder ein Notebook. Er versucht zwar mit Hilfe von Ordnungssystemen das Chaos in den Griff zu kriegen, scheitert aber schon beim Ablegen der letzten Recherchen. Der Schmierpapiertyp schreibt alle Gedanken, Infos und Kommentare auf Schmierzettel, die am Ende des Tages im ganzen Büro verteilt sind. Spontane Gedanken werden schnell notiert und mit Tesa oder Reißnägeln an der bereits völlig überladenen Pinnwand befestigt. Oft kommt es vor, dass die darauf erkennbaren Hieroglyphen nicht einmal vom Schmierpapiertyp selbst entziffert werden können.

Auch mit Ablagefächern, Ordnern oder Mappen kann der Schmierpapiertyp nicht richtig umgehen. Texte und Informationen werden aus Sicherheitsgründen ausgedruckt, aber die Sortierung kommt meistens zu kurz. Bei der Recherche zu Texten kommt es beim Schmierpapiertyp vor, das er sich im wahrsten Sinne des Wortes verzettelt. Durch gefühlt hunderte von Notizen muss sich dieser Autor erst durcharbeiten. Aufträge werden zwar (meistens) pünktlich erledigt, aber die Überreste in Form von Schmierzetteln, Post-its und zerknüllten Papieren bleiben zurück, bekommen dann eine neue Schicht mit neuen Notizen.

Der Strukturfanatiker

Der Strukturfanatiker ist zielstrebig, ordentlich und bestens organisiert. Dieser Autor schreibt genau das was man vom ihm erwartet und verliert dabei keine Zeit. Ein Strukturfanatiker arbeitet heutzutage mit den neuesten und intelligentesten Ordnungssystemen und dem besten Schreibzubehör. Neben einem Hightech Kugelschreiber nutzt er selbstverständlich einen der besten Computer, dessen Ordnerstruktur mehr als vorbildlich ist. Jeder Text wird einer bestimmten Kategorie zugeordnet und nach Erledigung direkt abgelegt. Mit neuester Software werden Texte von Schreib- und Grammatikfehlern befreit und anschließend perfekt strukturiert.

Auch die wichtige Recherchearbeit läuft sehr strukturiert ab. Bevor der Strukturfanatiker sich ans Werk macht, überlegt er sich genau welche Infos er sucht und durchforstet das Internet zielstrebig ohne sich ablenken zu lassen. Die gefilterten Informationen werden sorgfältig abgespeichert und direkt verwertet. Neben einem exklusiven Schreibset nutzt er Tacker und Locher genauso regelmäßig, wie Mappen und Ordner. Schließlich sollen sämtliche Dokumente ordentlich zusammen getackert und anschließend sorgfältig in Ordner abgelegt werden. Eselsohren findet man im Büro des Strukurfanatikers nie.

Der Recherchefreak

Der Recherchefreak braucht vor allem viel Druckerpapier, große Ablagefächer und einen Computer mit viel Speicherplatz für das Video und Bildmaterial seiner Recherchen. Er recherchiert was das Internet hergibt und lässt sich dabei schnell ablenken. Das Schreiben wird ständig unterbrochen, weil die Recherchearbeit nicht zu kurz kommen darf. Der Drucker läuft auf Hochtouren und der Kopf raucht. Dieser Autor braucht zwar länger bis ein Text seinen Ansprüchen gerecht wird, aber das Ergebnis ist lobenswert. Die Informationen wurden penibel überprüft und kreativ in den Text eingebunden, auch wenn der Autor das Gefühl hat es fehlt immer noch was. Durch die ausführlichen Recherchen ist der Schreibtisch auch übersäht mit Notizen. Der Recherchefreak kann zwischendurch zwar den Überblick verlieren, aber das Ziel wird immer erreicht.

Kennt ihr weitere Typen von Autoren?

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