Seit kurzem gibt es wieder fröhliche Plakate zu sehen auf dem Weg von und zur Arbeit. http://www.buendnis-fuer-kinder.de macht wieder mit zwei „City Lights“ auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam. Aber trifft das Ganze?
Erst einmal macht die Aktion nur eines klar: die Grafiker und Verantwortlichen können nicht rechnen. Auf dem einen Plakat sind drei Kinder abgebildet (Titel: „Eines von ihnen fürchtet sich vor der Gute-Nacht-Geschichte), auf dem anderen vier (Titel: „Eines von ihnen mag nachher nicht nach Hause“). Der Untertitel lautet aber „Jedes 5. Kind ist Opfer von Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung“. Vielleicht erinnert sich noch jemand an eine ähnliche Plakat-Kampagne vor einigen Jahren, wo mit völlig frei erfundenen Zahlen jongliert wurde. Seitdem erzeugen solch plakative Zahlen bei mir nur noch den Eindruck diffuser Anklage – jeder Vater gerät in den Ruch des potentiellen Vergewaltigers und wer mehr als zwei Kinder hat (siehe oben die Gute-Nacht-Geschichte), könnte einer sein.
Ja, es ist wichtig, diese Welt zu einem kinderfreundlicheren Ort zu machen. Aber ein Konzept dafür bieten solche Aktionen nicht.
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