Da entsteht im Ausland endlich wieder ein positives Bild von „den Deutschen“ – sogar bei Nationen, deren Presseorgane uns lange Zeit immer noch mit dem Bild des „hässlichen Deutschen“ assoziiert haben. Siehe Spiegel Online – und darüber freue ich mich besonders.
Jetzt brauchen wir bloß noch ein positiveres Bild von uns als Nation. Kürzlich kam eine Bekannte – ein eher spirituell ausgerichteter Mensch – kurz nach einem Spiel etwas bei mir abholen. In der Nähe Jubel, Autohupen. Fragte sie mich: „Haben die Deutschen etwa gewonnen?“ Der Witz ist: sie ist Deutsche, hat einen deutschen Pass, redet aber in der dritten Person. Genau wie ein Kind irgendwann lernt, statt „Hans hat Hunger“ den Satz „Ich habe Hunger“ zu sagen, scheint bei so manchem in unserem Land die Phase einer Art von „gesellschaftlichem Individuationsprozess“ nicht stattgefunden zu haben. Das „Wir“ fehlt. Aber ohne „wir“ bewegt sich eine Gemeinschaft auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes oder einer Ansammlung von Egoisten und kann nicht wirklich erfolgreich sein.