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Die ALDI-Strategie

Mittwoch morgen, 7.30 Uhr. Der Wecker fiept, aber ich bin bereits auf. Heute ist ALDI-Tag. Einen 19 Zoll-Bildschirm will ich mir zum Geburtstag schenken. Nachdem ich vor einem halben Jahr bereits in die Röhre geschaut hatte, als ich erst um 8.15 Uhr bei ALDI war, muss die Planung genau stimmen. Also ran an das Ding mittels Strategietypen.
Ganz wichtig ist Seneca (Effizienz, Zeitmanagement). Um 7.50 Uhr stehe ich vor verschlossener Tür. Bereits ein Dutzend Menschen vor mir. Macht nichts, es ist arschkalt, noch früher wäre unangenehm gewesen. Fällt das unter Musashi (Kreativität, Normenabweichung mit Zielerfolg)?
Ich besorge mir einen Wagen, andere vor mir tun es mir nach. Die Schlange wird länger. An sich will ich noch weitere Dinge kaufen. Doch ohne Wagen bin ich schneller, komme direkt zur Kasse durch, wo erst bezahlt werden muss, bevor man das Gerät im Lager abholen kann. Könnte Clausewitz (Optionenplanung, Potenzialberechnung, Drohung mit Alternativen) sein. Also weg mit dem Wagen. Stattdessen plaudere ich mit einigen Leute in der Schlange, schaue, was sie kaufen wollen, gebe ihnen Tipps: Sun Tsu (Kooperation, Win-Win-Lösungen) .
Die Tür geht auf, alle betreten gesittet den Raum. Ausgenommen einem marokkanischen KFZ-Mechaniker, der die Schlange ignoriert hat und nun tatsächlich als erster beim Filialleiter ist – ein echter Machiavelli (Authentizität, Unpopularität mit Zielerfolg). Doch direkt danach komme ich, während die ganzen Wagenlenker erst um Ecken biegen müssen.
Was für ein erhebendes Gefühl. Ich stehe an der Kasse und blicke zurück. 30 Menschen stauen sich. Keiner will Lebensmittel. Alle wollen Computer, Monitore oder externe Festplatten. Der Marokkaner verzieht sich mit seinem Scanner. Ich kaufe als erster Kunde einen 19 Zöller. Geiles Gefühl.
Happy Birthday to meeeeeeeee 😉

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