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Kauft keine gebleichten Jeans!

Wie Spiegel Online soeben berichtete, sind die Arbeitsbedingungen der Männer, die beispielsweise in der Türkei mit einem Hochdruck-Sandstrahler Jeans den beliebten Bleich-Effekt – Vintage-Jeans – verpassen, absolut katastrophal. Junge Männer ohne Atemschutzgerät oder Sicherheitsanzug werden gnadenlos verheizt und Lungenkrankheiten wie schwerer Silikose ausgesetzt, die sie in kurzer Zeit zu Krüppeln macht oder ihre Lebenserwartung gegen Null tendieren lässt.

Man mag den Arbeitsbedingungen in Ländern der Türkei die Schuld geben. Man könnte aber auch dafür sorgen, dass Klamotten mit Gütesiegeln ausgezeichnet werden, ähnlich dem Transfair-Siegel. Mag sein, dass es manchen Schickeria-Junkies egal ist, woher ihr Kram stammt und wer dafür Gesundheit oder Leben auf der Strecker gelassen hat. Doch solange sich an unserer Marktwirtschaft diesbezüglich nichts geändert hat, dass derjenige das Rennen macht, der am billigsten produziert, hilft nur das Abstimmen mit den Füßen respektive dem Geldbeutel.

Vermutlich würde ich auch heute nicht mehr wie damals Anfang der 80er meine Jeans mit Eau de Chavell als Bleichmittel selbst batiken und bleichen, um voll cool zu sein. Die Spuren im Abwasser waren vermutlich nicht sonderlich umweltfreundlich. Aber mein Gott, mit 17 weiß man es nicht besser. Da lässt man auch Mami ewig lang an den eigenen Jeans mit der Nähmaschine rummachen, Nadeln brechen, Mami flucht und man dankt es noch nicht mal richtig, wenn alle Löcher geflickt sind (was heute gar längst wieder in wäre). Wenigstens kann ich nun in diesem Blog darauf hinweisen, wie Menschen missbraucht werden.

Soviel in Kürze aus dem Bauch heraus.

2 Kommentare

  1. Ja, das habe ich gestern auf auf spiegel.de gelesen. Interessant zu sehen, dass Türken aus Istambul nicht für solche Jobs herangezogen werden. Man holt die Ärmsten (und leider dümmsten) aus Anatolien und verheizt sie einfach.

  2. Türken aus Istanbul würden sich nicht zu so einer Arbeit herablassen. Istanbul ist eine sehr fortschritliche und wohlhabende Stadt. Es ist eigetnlich immer so, dass die Ärmsten solche Arbiet verrichten. Das liegt aber auch an der Tatsache, dass sie eben arm sind und keine großen Alternativen haben um ein bischen Geld zu verdienen.
    Man kann daran aber auch mal wieder sehen, dass man die Türkei nicht in die EU lassen sollte. Sie hat einfach noch nicht den Standard von anderen EU Ländern, wie Deutschland, Frankreich, Spanien oder Polen. In diesen Ländern ist so was längst verboten.

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